Editorial - 2/2004: Mediengeschichte(n)

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Zu diesem Heft

Anmerkungen

Inzwischen kann man nicht mehr behaupten, Mediengeschichte sei innerhalb der Geschichtswissenschaft und speziell der Zeitgeschichtsforschung ein vernachlässigtes Thema. Vielmehr ist sie „seit einigen Jahren ein besonders florierendes Forschungsfeld“.1 Diverse Zeitschriften haben dazu bereits Themenhefte veröffentlicht.2 Trotzdem ist die konstitutive Bedeutung von Medien für das Verständnis der Zeitgeschichte noch immer nicht allgemein anerkannt.3 Nach dem programmatischen Artikel von Thomas Lindenberger in Heft 1 dieser Zeitschrift4 werden mediale Aspekte der Zeitgeschichte in der vorliegenden Ausgabe deshalb noch einmal ausführlich aufgegriffen – nun in Form konkreter Fallstudien.

Der Obertitel „Mediengeschichte(n)“ ist gleichsam eine Abkürzung für verschiedene Themenbereiche, die auch in künftigen Heften vorkommen werden. Er verweist zunächst einmal auf die Geschichte der Medien, d.h. einzelner Medien und ihres Verhältnisses zueinander. Dies ist bislang vor allem technik- und institutionengeschichtlich erforscht worden, während sich eine Kommunikationsgeschichte, die den Blick auf Mediennutzung und -rezeption erweitert, noch in den Anfängen befindet. Das liegt zum einen an Quellenproblemen, zum anderen an der Schwierigkeit, Institutionen- und Akteursperspektiven, formale und inhaltliche Aspekte, ökonomische Rahmenbedingungen, nationale und transnationale Kontexte der Medialisierung etc. analytisch zu kombinieren – was ein höchst anspruchsvolles Forschungsprogramm wäre. Die traditionell vor allem in der Germanistik angesiedelte Medienwissenschaft sowie die zur empirischen Sozialforschung zählende Kommunikationswissenschaft haben sich neuerdings zwar etwas für historische Fragestellungen geöffnet, verfolgen letztlich jedoch andere Erkenntnisinteressen als die (Zeit-)Geschichtsforschung.

Eine andere Dimension von „Mediengeschichte(n)“ ist Geschichte in den Medien, also die Darstellung und Deutung von Vergangenheit als Medieninhalt. Die diesbezügliche Forschungslandschaft ist heterogen: Einzelne Bereiche wie etwa Repräsentationen des Nationalsozialismus im Fernsehen und in der Tagespresse sind inzwischen vergleichsweise häufig thematisiert worden, wohingegen etwa die im Rundfunk verbreiteten Geschichtsbilder bisher weniger untersucht worden sind. Generell fehlt auch noch ein hinreichendes methodisches Instrumentarium, welches über die bloße Feststellung (oder Klage) hinausführt, dass Geschichtsdeutungen populärer Medien nicht den Kenntnisstand und die Differenzierungen der Geschichtswissenschaft widerspiegeln. Um diesen vielfach vorherrschenden normativen Zugang zu überwinden, wäre eine verstärkte Reflexion und Historisierung geschichtskultureller Kontexte anzustreben.

Des Weiteren kann der Begriff „Mediengeschichte(n)“ die Geschichte medial erzählter Geschichten meinen. Dies hängt mit den vorgenannten Aspekten zusammen, legt den Schwerpunkt aber stärker auf die Akzeptanz und den Formwandel populärer Genres. Zwar mögen solche Geschichten wegen ihrer Trivialität und Serialität auf den ersten Blick nicht als besonders attraktiver Forschungsgegenstand erscheinen, doch können sie als aussagekräftige Quellen zur Alltags- und Mentalitätsgeschichte dienen, wie zum Beispiel Arbeiten über Heimatfilme bereits gezeigt haben.

In der vorliegenden Ausgabe von „Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History“ widmet sich Daniela Münkel dem eigentümlichen Dreiecksverhältnis zwischen Willy Brandt, den USA und den Medien. Sie verdeutlicht, dass auch eher konventionell anmutende Themen der politischen Zeitgeschichte eine mediale Seite haben, ohne die sie nicht verstanden werden können. Medien sind im 20./21. Jahrhundert nicht nur „Spiegel“ von Ereignissen außerhalb des Mediensystems, sondern meist auch treibende Kräfte – was Akteure wie Brandt und Kennedy in ihr Handlungskalkül einbezogen haben. Während Münkel damit eine Analyse zur westdeutschen Amerikarezeption und zur transnationalen Mediengeschichte vorlegt, untersuchen Henning Engelke und Simon Kopp die Aneignung eines amerikanischen Genres in der DDR: Am Beispiel des DEFA-Indianerfilms „Ulzana“ von 1974 erläutern sie, wie die Filmemacher der DDR auf amerikanische Western Bezug nahmen. Die Autoren entschlüsseln, wie Genrekonventionen aufgegriffen und zugleich verändert wurden. Der angestrebte „neuartige Indianerfilm“ sollte „authentischer“ wirken als seine Vorbilder aus den USA, gewährte der Perspektive der Indianer als eines unterdrückten Volkes breiteren Raum und ließ das amerikanische Sendungsbewusstsein als nicht zukunftsfähig erscheinen.

Lu Seegers weist auf die Erfolgsstory der Programmzeitschrift „HÖR ZU“ hin, skizziert die Entwicklung dieses Magazins und geht einer inhaltlichen Problematik genauer nach, die dort um 1970 besonders virulent war – der Darstellung von Geschlechterbeziehungen und der damit verbundenen Pluralisierung von Lebensstilen in der Bundesrepublik. Auch im Aufsatz von Annette Vowinckel spielt die mediale Vermittlung eine entscheidende Rolle. Anhand der deutschen Reaktionen auf den Sechstagekrieg von 1967 und die Entebbe-Flugzeugentführung von 1976 schildert sie, wie die Haltungen zu Israel in der militanten Linken, aber auch bei nichtmilitanten Gruppierungen mit verqueren Deutungen des Nationalsozialismus verknüpft waren – aus einer antifaschistischen Gesinnung heraus, die oftmals dezidiert antisemitische Elemente beinhaltete. So unterschiedlich die Beiträge von Seegers und Vowinckel ansonsten sind, haben sie zumindest eine Gemeinsamkeit: Sie signalisieren, dass die Zeitgeschichtsforschung die bisher weitgehend vernachlässigten 1970er-Jahre stärker ausleuchten sollte.

Vowinckels brisanter Aufsatz leitet zum Debattenteil über, der sich diesmal der Kontroverse um die geplante RAF-Ausstellung der Berliner „Kunst-Werke“ widmet. Nach einer kleinen redaktionellen Zwischenbilanz zu dem im Sommer 2003 ausgebrochenen Streit erläutert Wolfgang Kraushaar, der zeitweise als wissenschaftlicher Berater dieser Ausstellung tätig war, ihre besondere mediengeschichtliche und allgemeinere zeitgeschichtliche Problematik. Er weist auf zahlreiche Lücken in der Erforschung der RAF hin und entwirft eine Forschungsagenda, die wegen ihrer Gegenwartsrelevanz nicht nur Historikerinnen und Historiker interessieren sollte.

Die Quellenrubrik umfasst in dieser Ausgabe drei fotogeschichtliche Beiträge: Gabriele Conrath-Scholl und Susanne Lange stellen August Sanders umfangreichen Zyklus „Menschen des 20. Jahrhunderts“ vor – ein Werk, das in künstlerischer und zugleich in soziografischer Hinsicht beeindruckend ist. Agnes Matthias erinnert an den vor 50 Jahren umgekommenen Kriegsfotografen Robert Capa, der seine Aufmerksamkeit nicht auf die engeren Kampfhandlungen beschränkte, sondern auch die umfassendere Prägekraft des Krieges als Gesellschaftszustand ins Bild setzte. Vergleichsweise banal erscheinen demgegenüber – zumindest auf den ersten Blick – die ausgewählten Fotos einer Sammlung der Leipziger Verbundnetz Gas AG, die Thomas Wiegand vorstellt. Die Sammlung dokumentiert den Wandel, der in den neuen Bundesländern während der 1990er-Jahre stattfand, und eröffnet Perspektiven auf die ehemalige DDR, die so nur mit fotokünstlerischen Mitteln möglich sind.

Im Besprechungsteil präsentiert und kritisiert Rainer Rother eine Website zur Rezeption Leni Riefenstahls, zweifellos eine der schillerndsten Figuren der deutschen Mediengeschichte im 20. Jahrhundert. Wie bei vielen Websites leuchtet auch hier die gute Absicht ein, doch lassen die Inhalte teilweise zu wünschen übrig, zumal sie seit langem nicht aktualisiert worden sind. Dietmar Sedlaczek kommentiert eine für den pädagogischen Gebrauch bestimmte CD-ROM über Retterinnen und Retter von Juden während des Holocaust. Mediengeschichtlich ist diese CD-ROM unter anderem deshalb interessant, weil das auf ihr festgehaltene Interviewmaterial bereits aus einem Forschungsprojekt der 1960er-Jahre stammt und geraume Zeit in Vergessenheit geraten war. Roland Binz liefert eine Nachbetrachtung des Erfolgsfilms „Das Wunder von Bern“. Während er den Film selbst insgesamt durchaus positiv beurteilt, weist er auf Merkwürdigkeiten der politischen und publizistischen Resonanz hin, in der ein gegenwartsbedingtes Bedürfnis nach „Wundern“ zum Ausdruck kam. Oliver von Wrochem hat die Ausstellung „Stalingrad erinnern“ des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst besucht. Für die beiden deutschen Staaten und die Sowjetunion bzw. Russland wurde dort gezeigt, wie die Mythisierung der „Kesselschlacht“ funktionierte und über welche Medien sie transportiert wurde. Clemens Albrecht klärt schließlich über Horkheimers und Adornos dialektisches Scheitern auf, und Jens Hacke lädt dazu ein, Dahrendorfs Grundlagenwerk über die Hindernisse der deutschen Demokratisierung erstmals oder neu zu lesen. Dies ist auch eine kleine Hommage zum 75. Geburtstag, den der bedeutende politische Denker Dahrendorf am 1. Mai feiern konnte.

Die in dieser Ausgabe veröffentlichten Beiträge demonstrieren auf unterschiedliche Weise das Zusammenwirken mehrerer Medien in historischen Prozessen: von visuellen und verbalen Medien, von Bild und Ton, von Presse und Fernsehen etc. Gerade diesem Ineinandergreifen verschiedener Mediengattungen, seinen zeitgeschichtlichen Kontexten und Konsequenzen wird auch in Zukunft weiter nachzugehen sein, damit Mediengeschichte nicht als bloße „Bindestrich- oder Subdisziplin im Rahmen der ohnehin bereits überaus stark fraktionierten Geschichtswissenschaft“5 betrieben wird. Zu den Zielen von „Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History“ gehört es außerdem, in den Beiträgen angesprochene wichtige Quellen direkt in die Zeitschrift zu integrieren. Mitunter stehen dem urheberrechtliche und finanzielle Hindernisse entgegen. Die Redaktion setzt sich deshalb dafür ein, dass Archive, Museen und andere Mediensammlungen ihre oftmals restriktive Haltung gegenüber zeithistorischen Forschungsinteressen überdenken, und bemüht sich um entsprechende Kooperationsvereinbarungen.

Die Redaktion
 

Anmerkungen:
1 Karl Christian Führer/Knut Hickethier/Axel Schildt, Öffentlichkeit – Medien – Geschichte. Konzepte der modernen Öffentlichkeit und Zugänge zu ihrer Erforschung, in: Archiv für Sozialgeschichte 41 (2001), S. 1-38, hier S. 1.
2 Neuere Beispiele ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Archiv für Sozialgeschichte 41 (2001): Geschichte der Massenmedien und der Massenkommunikation in Deutschland; Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 50 (1999) H. 4: Medien und Geschichte, 51 (2000) H. 12: Umgang mit historischen Fotografien, 52 (2001) H. 4: Geschichte im Film, 53 (2002) H. 10: Fotografien: Bilder als historische Quellen; Geschichte und Gesellschaft 27 (2001) H. 2: Kommunikationsgeschichte; 1999 17 (2002) H. 2: Geschichte in den Medien: NS-Prozesse, Vietnamkrieg, Guido Knopp; Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 8 (1997) H. 4: Film Geschichten; Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte 31 (2003): Medien – Politik – Geschichte.
3 Dies zeigt etwa der Sammelband von Horst Möller/Udo Wengst (Hg.), Einführung in die Zeitgeschichte, München 2003.
4 Thomas Lindenberger, Vergangenes Hören und Sehen. Zeitgeschichte und ihre Herausforderung durch die audiovisuellen Medien, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History 1 (2004), S. 72-85.
5 Führer/Hickethier/Schildt, Öffentlichkeit – Medien – Geschichte (Anm. 1), S. 1.

 

In this issue

Due to the recent upsurge of interest, media is no longer a neglected subject within contemporary history. In fact, “for some years now it has become a booming field of research”1 with various journals having already published thematic issues.2 Nevertheless, the basic importance of the media for the understanding of contemporary history has not yet been generally accepted.3 After Thomas Lindenberger’s programmatic article in issue 1 of this journal,4 the media aspects of contemporary history will be taken up in more detail in the present edition – this time in form of actual case studies.

The title of this issue “media history(ies)” is – so to speak – an abbreviated reference to different topics, which will also appear in future issues. The title refers foremost to the history of media, i.e. single media and their relations to each other. Up to now this has been the subject of technological and institutional historical research, whereas a history of communication, which will broaden the perspective for media use and media reception, is just barely in emerging stages. This is on the one hand a result of the problematic nature of sources, but on the other hand a product of difficulties of combining an analysis of the perspectives of institutions and protagonists, of form and content, of economic conditions as well as the national and transnational context of “medialisation”, which would indeed be a most ambitious subject of research. Recently media studies, traditionally belonging to the field of German philology and communications studies (as part of empirical social research), have opened up to historical objects of research, but they ultimately pursue different cognitive interests than research in contemporary history.

Another dimension of “media history(ies)” refers to the depiction of history in the media, i.e. the presentation and interpretation of the past as media event. The research landscape on this question is very heterogeneous: Some fields such as the presentation of National Socialism on television and in the daily press have been comparatively frequently brought up for discussion, whereas the concepts of history distributed by broadcasting have rarely been the subject of research. In general, a method which will go beyond the simple conclusion (or complaint) that the interpretation of history in popular media does not reflect the level of knowledge or the distinctions of historical scholarship has yet to be found. In order to overcome this often prevalent normative outlook, scholars will have to intensify their reflection and historicization of cultural contexts.

Furthermore the term “media history(ies)” can stand for the history of stories told through media. This meaning is connected to the already mentioned aspects, but it puts the emphasis more strongly on the acceptance and modification of popular genres. At first blush such stories may not appear attractive as an object of research because of their triviality and “serialisation”, but they can serve as meaningful sources for everyday life and the history of mentality, as for example studies about sentimental films with regional background (Heimatfilme) have shown.

In the present issue of “Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History” Daniela Münkel investigates the triangular relationship between Willy Brandt, the United States and the media. She points out that even seemingly conventional topics of political history have a media aspect without which they cannot be understood. In the 20th/21th century media function not only as a “mirror” of events happening outside the media landscape, but in many cases also work as catalysts, which protagonists such as Brandt and Kennedy included in their scope of action. While Münkel presents an analysis of Western German reception of America and of transnational media history, Henning Engelke and Simon Kopp analyze the appropriation of an American genre in the GDR. On the basis of the DEFA Indian film “Ulzana”, released in 1974, they illustrate how film makers in the GDR referred to American westerns. The authors decode how conventions of the genre were taken up and changed at the same time. The desired “new Indian film” was supposed to be more “authentic” than its American archetype, granting more room to the perspective of the native Americans as a suppressed people and making the American sense of mission appear as antiquated.

Lu Seegers points out success story of the programme guide “HÖR ZU”, outlines the development of this magazine and delves further into a thematic problem, which was virulent about 1970: the representation of gender relations in connection with the plurality of lifestyles in the Federal Republic. Media agency also plays an important role in Annette Vowinckel’s article. On the basis of the German reactions to the 1967 Six-Day War and the hijacking at Entebbe in 1976 she describes how the militant left’s attitudes, but also those of moderate groups towards Israel were connected to rather twisted interpretations of National Socialism. These resulted from a peculiar kind of antifacism which often included elements of strong antisemitism. Although the articles of Seegers and Vowinckel differ, they also have something in common: they indicate that contemporary research should put more emphasis on the 1970s, which have so far been neglected to a considerable degree.

Vowinckel’s explosive essay links up to the debate section, which this time is devoted to the controversy about the RAF (Red Army Fraction) exhibition planned by Kunst-Werke Berlin. After a short editorial appraisal of the quarrel which started during the summer of 2003, Wolfgang Kraushaar, who at times served as an academic adviser for the exhibition, comments on its problematic nature as media history as well as general history. He refers to numerous gaps in the research about the RAF and depicts a research agenda, which, because of its relevance to present times, should not only be of interest to historians.

The sources section in this issue includes three photo-historical articles: Gabriele Conrath-Scholl and Susanne Lange present August Sanders’ pictorial cycle “Menschen des 20. Jahrhunderts”, an impressive work regarding its artistic as well as its sociographic value. Agnes Matthias commemorates the war photographer Robert Capa, who died 50 years ago and who did not restrict his attention to battle pictures, but managed to visualize the devastating impact of war as a social process. In contrast, the photographs chosen from a collection of the Leipziger Verbundnetz Gas AG and presented by Thomas Wiegand appear comparatively banal – at least at first glance. The collection documents the change that happened in the former East German states during the 1990s, revealing perspectives on the former GDR which are only possible by means of photo-artistry.

In the review section Rainer Rother presents and criticizes a web page on the reception of Leni Riefenstahl, undoubtedly one of the most enigmatic characters in German media history of the 20th century. As with many web pages the good intention is clear, but the contents leave much to be desired, especially because they have not been updated recently. Dietmar Sedlaczek comments on an educational CD-ROM about people who rescued Jews during the Holocaust. The CD-ROM is especially interesting from a media point of view, because the interviews presented on it are taken from a research project during the 1960s that had vanished into oblivion for some time. Roland Binz reflects on the box-office hit “Das Wunder von Bern” (the miracle of Bern, referring to the German victory in the soccer world championship of 1954). In a generally positive tone, Binz refers to peculiarities of the political and journalistic response, which gave expression to a present need for “miracles”. Oliver von Wrochem visited the exhibition “Stalingrad erinnern” at the Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst, which shows for both German states and the Soviet Union (respectively Russia) how the “Kesselschlacht” myths were created and through which media they were transported. Clemens Albrecht sheds light upon Horkheimer’s and Adorno’s dialectical failure, and Jens Hacke invites one to read, either for the first time or again, Dahrendorf’s basic work on the obstacles to German democratization. This is also a small hommage to Dahrendorf’s 75th birthday, which the important political thinker celebrated on the 1th May.

The articles published in this issue demonstrate in different ways the interaction of several forms of media in historical processes such as visual and verbal media, images and sound, press and television etc. It is especially this interweaving of different media types, their contemporary historical context and consequences which will have to be examined further in the future to prevent media history from being pursued simply as “hyphenated subject or subdiscipline in the context of the already strongly fragmented discipline of historical scholarship”.5 One of the intentions of “Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History” is to integrate important sources which are mentioned in the articles directly into the journal. Copyrights or financial obstacles sometimes prevent this aim from being completely realized. The editors therefore plead with archives, museums and other media collections to reconsider their sometimes very restrictive attitude towards contemporary historical research and to be more forthcoming with establishing cooperation agreements.

The editorial team
(translation: Maren Brodersen/Mark Stuntz)

 

Notes:

1 Karl Christian Führer/Knut Hickethier/Axel Schildt, Öffentlichkeit – Medien – Geschichte. Konzepte der modernen Öffentlichkeit und Zugänge zu ihrer Erforschung, in: Archiv für Sozialgeschichte 41 (2001), pp. 1-38, p. 1.
2 Some recent German examples: Archiv für Sozialgeschichte 41 (2001): Geschichte der Massenmedien und der Massenkommunikation in Deutschland; Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 50 (1999) Issue 4: Medien und Geschichte, 51 (2000) Issue 12: Umgang mit historischen Fotografien, 52 (2001) Issue 4: Geschichte im Film, 53 (2002) Issue 10: Fotografien: Bilder als historische Quellen; Geschichte und Gesellschaft 27 (2001) Issue 2: Kommunikationsgeschichte; 1999 17 (2002) Issue 2: Geschichte in den Medien: NS-Prozesse, Vietnamkrieg, Guido Knopp; Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 8 (1997) Issue 4: Film Geschichten; Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte 31 (2003): Medien – Politik – Geschichte.
3 Cf. for example Horst Möller/Udo Wengst (eds.), Einführung in die Zeitgeschichte, München 2003.
4 Thomas Lindenberger, Vergangenes Hören und Sehen. Zeitgeschichte und ihre Herausforderung durch die audiovisuellen Medien, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History 1 (2004), pp. 72-85.
5 Führer/Hickethier/Schildt, Öffentlichkeit – Medien – Geschichte (fn. 1), p. 1.