Abstract

Mary Fulbrook

`Contemporary history' is inherently relevant to, indeed an integral part of, political and social processes in the present. Yet, despite a high level of politicisation of historical debates, the issue of `objectivity' or `value neutrality' cannot be addressed solely in terms of the views of the individual historian, or the wider functions fulfilled by a particular historical interpretation. Attention needs to be shifted to the conceptualisation and `emplotment' of a historical narrative within a given theoretical paradigm. Professional history entails not (merely) the imposition of creative stories, as post-modernists would have it, nor (only) the digging up of ever more `facts' about the past, as on the empiricist view. Rather, it is a puzzle-solving discipline requiring appropriate conceptual tools for the investigation of specific, theoretically constructed, questions. This article reviews recent developments in German contemporary history in the light of this framework.
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,Zeitgeschichte` ist ein konstitutiver Teil politischer und sozialer Prozesse in der Gegenwart. Doch trotz der starken Politisierung historischer Debatten kann die Frage der ,Objektivität` oder ,Wertneutralität` weder allein mit Verweis auf Ansichten des einzelnen Historikers noch mit Verweis auf allgemeine gesellschaftliche Funktionen einer historischen Interpretation diskutiert werden. Erforderlich ist vielmehr, den Blick auf die Anlage des jeweiligen historischen Narrativs innerhalb eines theoretischen Paradigmas zu lenken. Im Gegensatz zur postmodernen Sicht ist Geschichtswissenschaft nicht (nur) kreatives Geschichtenschreiben; im Gegensatz zur empiristischen Sicht ist sie aber auch kein bloßes Ausgraben neuer ,Fakten`. Eher ist die Geschichtswissenschaft als rätsellösende Disziplin zu verstehen, die sich dafür auf geeignete theoretische Konzepte stützen muss. Der Aufsatz bilanziert aus dieser Perspektive die Entwicklung der neueren deutschen Zeitgeschichtsforschung.

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