Abstract

Dierk Walter

Kein Staat der Welt hat während des Kalten Krieges öfter Krieg geführt als Großbritannien. Obwohl das Königreich ein Hauptakteur des Ost-West-Konfliktes und die größte Kolonialmacht der Erde war, erklären sich diese „heißen Kriege" im Kalten Krieg weder aus der Blockkonfrontation noch aus der Logik eines kolonialen Freiheitskampfes wirklich hinreichend. Man kann diese Kriege nur verstehen, wenn man sie als Resultate einer auf die Weltmachtrolle und das Selbstverständnis als Imperialmacht zentrierten Kollektivmentalität in den politischen und militärischen Eliten des Mutterlandes begreift. Die „heißen Kriege" waren in erster Linie ein Ausfluss globalstrategischen Sicherheitsdenkens. Der Artikel zeigt dies am Beispiel der Emergencies (Ausnahmezustände) in Malaya und Kenya, die für die strategische Verteidigung der Indikregion bedeutsam waren.
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In the Cold War era, no country in the world was at war more often than Britain. Even though the United Kingdom was one of the main protagonists of the Cold War and ruled over the largest colonial empire on earth, these "hot wars" cannot be adequately explained as a result of the bloc confrontation. Nor do they fall completely within the logic of colonial wars of liberation. They can only be understood if interpreted as a consequence of the collective mentality of metropolitan political and military elites focused on their role as a world power and sense of imperial power. The "hot wars" were, above all, a result of global strategic thinking. The article shows how the Emergencies in Malaya and Kenya were fought as integral elements of the strategic defence of the Indian Ocean Rim.

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