Debatte zu Hans-Ulrich Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Bd. 4 (1914–1949)

Vorwort

Buchcover: Hans-Ulrich Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte

 

"Ein wahres Bücherfest wartet auf das Publikum, auf die Rezensenten aber ein hartes Stück Arbeit - und mancher von ihnen reist in diesem Sommer mit schweren Fahnen im Gepäck", schrieb Volker Ullrich in einer Vorschau auf die Verlagsprogramme für den Herbst 2003 (DIE ZEIT, 24.7.2003). Dabei verwies er unter anderem auf Band 4 von Hans-Ulrich Wehlers "Deutscher Gesellschaftsgeschichte". Auf dieses Buch durfte man in der Tat gespannt sein, und so hat die Redaktion der "Zeithistorischen Forschungen" gleich mehreren Rezensenten schweres Gepäck aufgebürdet. Richard J. Evans hat Wehlers Gesamtprojekt der "Deutschen Gesellschaftsgeschichte" mit "einem majestätischen Ozeanriesen" verglichen (Frankfurter Rundschau, 8.10.2003).

Die beiden ersten, 1987 erschienenen Bände deckten den Zeitraum 1700-1815 sowie 1815-1845/49 ab; 1995 folgte ein Band über die Jahre 1849-1914. Dass bis zum Erscheinen von Band 4 wiederum acht Jahre vergingen, kann angesichts der Fülle inhaltlicher Probleme und bereits vorhandener Forschungsliteratur nicht verwundern.

Während die bisherigen Rezensenten Wehlers Selbstdisziplin bei der Fortführung seines Langzeitvorhabens einhellig würdigten, gelangten sie inhaltlich zu durchaus gegensätzlichen Bewertungen. In einer sehr polemischen Besprechung sah Götz Aly "Faktennebel über Bielefeld" (Berliner Zeitung, 24.9.2003). Hermann Rudolph hingegen lobte Wehlers Darstellung als "glänzendes Beispiel für eine analysierende, debattierende und argumentierende Geschichtsschreibung" (Der Tagesspiegel, 22.9.2003). Ausführliche Presseartikel veröffentlichten auch Paul Nolte (DER SPIEGEL, 1.9.2003), Gottfried Niedhart (Das Parlament, 29.9.2003), Ulrich Herbert (Süddeutsche Zeitung, 6.10.2003), Günter Wollstein (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7.10.2003), Volker Ullrich (DIE ZEIT, 9.10.2003) und Hans Mommsen (Neue Zürcher Zeitung, 1.11.2003) - was wieder einmal die Bedeutung des Feuilletons für (zeit)historische Debatten belegt. Mit den folgenden Rezensionsessays von Michael Geyer, Lucian Hölscher, Merith Niehuss, Michael Wildt und Benjamin Ziemann vertiefen wir die Diskussion und setzen einige neue Akzente.

Sehr zu danken ist dem Verlag C.H. Beck, der dieses Forum durch großzügigen Versand von Fahnen und Rezensionsexemplaren erst ermöglicht hat.

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