Autoritärer Staatenbund oder nationalsozialistischer Großraum?

„Europa“ in der Ideenwelt faschistischer Bewegungen

Anmerkungen

Die ab 1939 verwirklichten „Großraum“-Pläne der Nationalsozialisten werden mittlerweile auch in der deutschen Zeitgeschichtsforschung als radikale Ausprägung antiliberaler Europakonzepte anerkannt.1 Diese überhaupt als eigenständige europäische Ideen innerhalb politisch konkurrierender Vorstellungen zu behandeln war noch vor zehn Jahren keineswegs gängige Forschungsmeinung. Wenig Aufmerksamkeit wird jedoch nach wie vor den Konzeptionen anderer faschistischer Regimes und Bewegungen zuteil. Diese gerieten im Zuge des Kriegsverlaufs in ein zunehmend konfliktbeladenes Verhältnis zur deutschen Hegemonialmacht, scheiterten gleichwohl weitgehend an der Realität der nationalsozialistischen Herrschaftspraktiken. So steht eine grundlegende Untersuchung der groß angelegten Neuordnungspläne des faschistischen Italiens noch aus.2 In noch stärkerem Maße trifft dies für jene Faschismen im übrigen Europa zu, welche weder vor 1939/40 noch danach unter der deutschen Besatzung die Position eigenständiger Regimes erreichten. Gerade diese Bewegungen entwickelten aber trotz ihres politisch marginalen Einflusses eine beachtliche konzeptionelle Eigenständigkeit und Vielfalt.

Überlegungen für ein antiliberales Europa, geprägt von einem als universalistisch empfundenen Faschismus, kursierten bereits zu Beginn der 1930er-Jahre. Befördert wurden sie vor allem durch das faschistische Italien Benito Mussolinis. Aber auch die „British Union of Fascists“ um Oswald Mosley sowie der französische Neosozialist und spätere Kollaborateur Marcel Déat entwickelten hierzu jeweils eigene Gedankengänge. Zur vollen Entfaltung gelangten diese Konzeptionen freilich erst mit Beginn des Zweiten Weltkriegs – zunächst als Folge der deutschen Besetzung weiter Teile West- und Nordeuropas 1940.3 Einen noch stärkeren Mobilisierungsschub löste 1941 der deutsche Angriff auf die Sowjetunion aus.

Die allermeisten faschistischen Bewegungen Europas hatten das Ziel ihrer jeweiligen „nationalen Revolution“ stets als integralen Teil einer gesamteuropäischen „Revolution des 20. Jahrhunderts“ betrachtet,4 die nun zum Greifen nah erschien. Das entscheidende Motiv war das Bewusstsein einer transnationalen ideologischen Verwandtschaft, wobei der deutsche Nationalsozialismus wie auch der italienische Faschismus als die einzigen aus eigener Kraft entstandenen Regimes eine klare Vorbildfunktion ausübten. Ein gemeinsamer Nenner faschistischer Europavorstellungen lag im Bekenntnis zur „Volksgemeinschaft“, die als antimaterialistische Verknüpfung nationaler und sozialistischer – nicht zwangsläufig rassenideologischer – Prinzipien die revolutionäre „Gegenwelt“5 zu den gemeinsamen Feindbildern Demokratie, Liberalismus und Marxismus darstellte, verkörpert durch die „raumfremden“6 Mächte USA, Großbritannien und UdSSR. Faschistische Organisationsmodelle sollten gleichsam die Lösung einer europäischen Krise bieten, die bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts und verstärkt nach 1918 in politisch-gesellschaftlicher „Dekadenz“, wirtschaftlichem Verfall sowie der bedrohten Weltmachtstellung Europas identifiziert wurde.7

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Verknüpft wurde diese Perspektive mit sozialrevolutionären Bestrebungen, die von korporatistischen Modellen bis hin zu radikalem Antikapitalismus reichten. Insbesondere diejenigen französischen Faschisten, die wie Jacques Doriot („Parti Populaire Français“) oder Marcel Déat („Rassemblement National Populaire“) ursprünglich der radikalen Linken angehört hatten, fanden hierin einen der wichtigsten Anknüpfungspunkte für die Kollaboration mit der Besatzungsmacht, da der deutsche Nationalsozialismus in ihrer selektiven Wahrnehmung die entscheidende antikapitalistische Bewegung Europas darstellte. Eine ähnliche Sicht vertraten die belgischen Rexisten.8 Gleichzeitig sollte der Aufbau einer europäischen Wirtschaftsgemeinschaft die Weltmachtstellung Europas als „Hort der Zivilisation“ und der „weißen Rasse“ sichern. Angestrebt wurden Maßnahmen wie die Aufhebung von Zoll- und Devisengrenzen, die Schaffung von Freihandelsräumen sowie eine gemeinsame und effektivere Erschließung Afrikas als „Ergänzungsraum“.9

Das Ziel einer europäischen „Neuordnung“ leitete sich somit aus den politischen und kulturellen Grundlagen des Faschismus bzw. seiner jeweiligen nationalen Ausdifferenzierungen her, zeigte aber auch gewisse Schnittmengen mit technokratischen Auffassungen, in denen eine politische Einheit als zwangsläufige Konsequenz aus den technischen und ökonomischen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts erschien. Innerhalb dieses gemeinschaftlich organisierten „Europas der Nationen“ sollte jeder der im Inneren autoritären Staaten seine nationale Souveränität behalten. Eine supranationale politische Organisation erschien in einem solchen Szenario zwar als wünschenswert; in Abgrenzung zur egalitären Verfasstheit des Völkerbunds sollte sich diese jedoch nach „organischen“ und hierarchischen Prinzipien vollziehen, mithin strikt eurozentrisch ausfallen.10

Ein durchaus originelles Gegenmodell zu den deutschen Vorstellungen entstand in der niederländischen „Nationaal-Socialistische Beweging“ (NSB) unter Anton Adriaan Mussert.11 Dieser entwickelte bereits im August 1940 die Konzeption eines „Germanischen Staatenbunds“. Auf völkischer Grundlage sollten aus Sicht Musserts die „germanischen“ Staaten den Kern Europas darstellen, mithin eine engere föderale Umfassung innerhalb eines noch zu gründenden vereinten Gesamteuropas.12 Den Begriff des „Völkischen“ verstand man in der NSB freilich anders als im deutschen Nationalsozialismus. Er gründete sich weniger auf rassenideologische Vorstellungen als auf Sprach- und Kulturverwandtschaften. Neben der Solidarität gegenüber Deutschland als größtem „germanischem“ Staat wie auch als ideologischer Führungsmacht betonte diese Auslegung des „völkischen Prinzips“ vor allem die klare Abgrenzung einer eigenen niederländischen Kultur und eines eigenen Staatswesens innerhalb eines solchen Bunds und lehnte deutsche „Anschluss“-Bestrebungen rundherum ab. Darüber hinaus sollte sie die lang angestrebte Vereinigung der Niederlande mit Flandern legitimieren („Großdietsches Reich“). Für diese setzte sich auch der „Vlaamsch Nationaal Verbond“ (VNV) in Belgien ein, der sich ab 1942/43 erkennbar vom Staatenbundkonzept der NSB inspirieren ließ. Ein ganz ähnliches Konzept für einen pangermanischen Staatenbund unter selbstständigen faschistischen Regierungen hatte (in Ansätzen bereits seit 1937) auch Vidkun Quisling als Führer der norwegischen „Nasjonal Samling“ vertreten.13

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Die Betonung einer „germanischen“ Verbundenheit deckte sich oberflächlich mit der deutschen Propaganda, wies in ihrer spezifischen Auslegung gleichwohl starke nationalistische Konnotationen auf. Mussert wie auch die VNV-Führer Staf de Clercq und Hendrik Elias standen daher in dauerndem Konflikt speziell mit der SS, die propagandistisch gegensteuerte und die genannten Bewegungen personell infiltrierte. Trotz ihrer Differenzen zu den nationalsozialistischen Plänen waren diese Europavorstellungen im Gesamtmaßstab aber keineswegs „freiheitlicher“: Im Rahmen ihrer allgemeinen antiliberalen und autoritären Ziele für die neue Staatsordnung befürworteten sowohl die niederländischen als auch die flämischen Faschisten groß angelegte Umsiedlungsaktionen, die der Vermischung von „Volkskörpern“ entgegenwirken sollten. Einig war man sich in der Deportation der europäischen Juden auf ein außereuropäisches Territorium. Zudem plädierte Staf de Clercq für die Aussiedlung der wallonischen Bevölkerung aus Flandern, während Mussert beispielsweise die „völkische“ Eigenständigkeit von Polen und Tschechen anerkannte, diese jedoch ebenfalls innerhalb Europas umzusiedeln gedachte.

Auch die ungarischen Pfeilkreuzler unter Ferenc Szálasi, die das Land während der deutschen Besatzung von Oktober 1944 bis März 1945 regierten, beriefen sich auf die Konstruktion einer „Europagemeinschaft“ unter der Führung der nationalsozialistischen oder faschistischen Bewegungen der jeweiligen Länder. Einem „Europastab“ unter dem Vorsitz Hitlers sollte hierbei die politische Entscheidungsgewalt zukommen. Szálasi hatte Hitler im Juni 1944 ein entsprechendes „weltanschauliches Memorandum“ übermittelt.14 Seine Vision für Ungarn sah die Errichtung eines „hungaristischen“ Großreichs im südosteuropäischen Raum vor – eine Vision, die Minderheitenrechte einschloss und anderen europäischen Staaten ihre eigenen „konationalistischen“ Einflussgebiete zugestand. Dies stand in direktem Gegensatz zur „Volkstumspolitik“ der SS, die auf eine Umsiedlung der ungarndeutschen Minderheit abzielte. Szálasis Forderungen nach Gleichberechtigung und Verhandlungen auf Augenhöhe mussten in der gegebenen Situation somit scheitern, wobei er jedoch bis kurz vor Kriegsende an dem Glauben festhielt, dass lediglich die SS imperialistische Pläne gegenüber Ungarn und Europa gehegt habe und Hitler „verraten“ haben müsse. Im Einklang mit anderen europäischen Faschisten kritisierte Szálasi die deutsche Sprachlosigkeit im Hinblick auf die Gestalt des „Neuen Europas“: „Ich weiß, was Moskau aus Europa machen will, [...] ich weiß auch sicher, was London und Washington aus Europa machen wollen, aber ich weiß zum Beispiel noch nicht, was Berlin in seinem großen Aufbau konkret mit Europa machen will.“15

Für die Vorstellungen der französischen Faschisten vom „Neuen Europa“ wiederum war der Gedanke einer definitiven deutsch-französischen Aussöhnung besonders wichtig. Im Sinne dieser Agenda wurden sogar weitreichende territoriale Zugeständnisse befürwortet. Im Gegensatz zum Vichy-Regime unter Pierre Laval und Philippe Pétain, das von den oppositionellen und organisatorisch zersplitterten Faschisten als reaktionäre Ordnung abgelehnt wurde, favorisierten diese ein vollwertiges Bündnis mit dem nationalsozialistischen Deutschland auf dezidiert ideologischer Grundlage. Langfristig sollte ein faschistisches Frankreich nach erfolgreicher Durchführung der Révolution Nationale gemeinsam mit Deutschland und anstelle von Italien – so hoffte man insbesondere nach dem Sturz Mussolinis 1943 – die geistig-politische Führungsrolle in Europa einnehmen. Faschistische Intellektuelle sahen Frankreich aufgrund spezifischer nationaler und kultureller Traditionslinien hierzu geradewegs berufen. So stellte für Marcel Déat eine Vereinigung nationalsozialistischer „irrationalistischer“ Ideologeme mit französischem „Rationalismus“ die ideale Voraussetzung der anvisierten „Neuordnung“ dar.16 Der Schriftsteller Pierre Drieu La Rochelle wiederum, Mitglied der „Parti Populaire Français“ (PPF), meinte die Einheit Europas in gemeinsamen rassistischen und sozialistischen Grundlagen zu erkennen.17 Auch die sozialistische oder kommunistische Vergangenheit vieler französischer Führungsfiguren spielte insofern eine wichtige Rolle, als diese immer wieder den internationalistischen Charakter des Faschismus betonten und sich aufgrund ihrer Herkunft prädestiniert sahen, dieses Element für ganz Europa zu propagieren.18

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Das zu schaffende faschistische Europa fand somit nationalspezifische Legitimationen. Neben wirtschaftlichen Erwägungen spielten Aspekte wie „völkische“ Zusammengehörigkeit, kulturelles Überlegenheitsdenken und zum Teil auch die Berufung auf christliche Grundlagen19 eine Rolle in der Konstruktion einer europäischen Identität. Ebenso beruhte die Idee der jeweiligen nationalen (und gleichsam europäischen) „Wiedergeburt“ immer auch auf der Exklusion bestimmter Bevölkerungsgruppen, die als nicht zur „Volksgemeinschaft“ zugehörig betrachtet wurden.20 Antisemitismus war – trotz durchaus verbreiteten Differenzen gegenüber der Radikalität der nationalsozialistischen Rassenideologie – ein klarer gemeinsamer Nenner.21

Nationale Zielsetzungen ließen sich nicht einwandfrei von Europa-Initiativen trennen: Besonders die Bewegungen kleinerer Staaten wie Niederlande, Belgien oder Norwegen sahen ihren Nationalismus durch die territorialen Ansprüche Deutschlands in höchstem Grade herausgefordert. In diesen Ländern auf die Konstruktion eines „Europas der Nationen“ zu setzen, beispielsweise in Form eines Staatenbunds, hieß daher auch, die Existenz und Souveränität der eigenen Nation zu garantieren sowie die Marginalisierung der Bewegung zu verhindern – ein Ansatz, der sich freilich im Hinblick auf die deutsche Haltung als illusionär erwies und der gleichzeitig den nie gelösten Zwiespalt des europäischen Faschismus zwischen radikalem Nationalismus und transnationaler Solidarität aufzeigte.22 Die französischen Faschisten wiederum beriefen sich stärker auf die geistige und ökonomische Dimension Europas, verkannten dabei jedoch ebenfalls, dass die Etablierung eines eigenständigen faschistischen Regimes in Frankreich von deutscher Seite keineswegs gewünscht war.

Aber nicht nur das imperialistische Großraumdenken der NS-Führung – das zudem viele ideologische Kollaborateure nicht klar erkennen konnten oder wollten – stand einer Durchsetzung der skizzierten Ziele im Weg. Auch in den jeweiligen Ländern selbst wurden die faschistischen Europavorstellungen zumeist kaum als separate Überlegungen wahrgenommen, da die einheimischen Bewegungen vom Großteil der Bevölkerung lediglich als „Fünfte Kolonne“ Deutschlands betrachtet wurden. Trotz ihrer Widersprüche, die sich auch innerhalb der einzelnen Bewegungen manifestierten, stellten die alternativen faschistischen Europakonzepte für die deutsche Führung aber eine originelle Herausforderung dar, denn sie waren auf Grundlage einer dem deutschen Nationalsozialismus verwandten Ideologie entstanden. Innenpolitisch forderten die faschistischen Bewegungen ebenfalls die Errichtung von antidemokratischen, nach dem Führerprinzip regierten Einparteienstaaten, während sie auf europäischer Ebene ein Organisationsmodell von gewisser zwischenstaatlicher Gleichberechtigung und Zusammenarbeit befürworteten (das freilich an den Grenzen zur Sowjetunion endete).

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Unter den geschilderten Bedingungen von Krieg und Besatzung musste den faschistischen Europaplänen ihre Durchsetzung offenkundig verwehrt bleiben. Dennoch gewähren sie einen wichtigen Einblick in das überaus breite Feld antiliberaler Entwürfe in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, von denen die nationalsozialistische „Neuordnung“ nur einen Teil darstellte. Die Abkehr von der früheren Sicht, die nationalsozialistischen Neuordnungskonzepte generell als „antieuropäisch“ zu bewerten, beruht offenkundig auf der Erkenntnis, dass sich das Eintreten für eine europäische Idee keineswegs exklusiv auf liberale und aufklärerische Ansätze beschränkt. Roger Griffin hat überzeugend dargelegt, dass italienischer Faschismus und deutscher Nationalsozialismus in ihrem nationalen Rahmen eine alternative Form der Modernisierung verkörperten – gleichfalls unter der Prämisse, „Moderne“ als Begriff nicht mehr ausschließlich mit liberalen Ideensträngen zu assoziieren.23 Ein Ziel des Faschismus/Nationalsozialismus war demzufolge die Überwindung der „Dekadenz“ durch eine nationale und/oder ethnische Wiedergeburt – in der Selbstsicht seiner Protagonisten eine positive und zukunftsgerichtete Idee.24 Angesichts dieser Perspektivwechsel läge es nahe, die Europakonzepte ebenfalls als Bestandteile jener alternativen faschistischen Moderne zu untersuchen, gleichsam als Transfer auf eine supranationale Ebene. Dabei könnte gerade eine Betrachtung der Faschismen außerhalb Deutschlands und Italiens den Forschungsstand erweitern und gegensätzliche Interpretationen eröffnen. So ließe sich etwa argumentieren, dass die „völkischen“ Pläne der NSB bzw. Musserts gegenüber der deutschen „Volkstumspolitik“, die auf die Errichtung eines „großgermanischen“ und letztlich postnationalen Europas abzielte,25 als „unmodern“ erscheinen, da diese Pläne eher auf traditionalen nationalstaatlichen Denkmustern beruhten.26 Das wiederum würde eine neue Interpretationsebene für das festgestellte Spannungsverhältnis zu den NS-Planungen aufzeigen und so einen vielversprechenden Ansatz für weitergehende Vergleiche eröffnen.

Anmerkungen: 

1 Vgl. Jürgen Elvert, Mitteleuropa! Deutsche Pläne zur europäischen Neuordnung (1918–1945), Stuttgart 1999; Birgit Kletzin, Europa aus Rasse und Raum. Die nationalsozialistische Idee der neuen Ordnung, Münster 2000; Vanessa Conze, Das Europa der Deutschen. Ideen von Europa in Deutschland zwischen Reichstradition und Westorientierung (1920–1970), München 2005.

2 Vgl. Monica Fioravanzo, Die Europakonzeption von Faschismus und Nationalsozialismus (1939–1943), in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 58 (2010), S. 509-541, hier S. 509f.

3 Vgl. Robert Grunert, Der Europagedanke westeuropäischer faschistischer Bewegungen 1940–1945, Paderborn 2012.

4 José Streel, La révolution du vingtième siècle, Brüssel 1942.

5 Werner Daitz, Neuordnung Europas aus Rasse und Raum, in: Nationalsozialistische Monatshefte 11 (1940), Nr. 126, S. 529-534, hier S. 530.

6 Carl Schmitt, Völkerrechtliche Großraumordnung mit Interventionsverbot für raumfremde Mächte. Ein Beitrag zum Reichsbegriff im Völkerrecht, Berlin 1939.

7 Vgl. Roger Griffin, Europe for the Europeans. Fascist Myths of the European New Order 1922–1992, in: ders. (Hg.), A Fascist Century. Essays, Basingstoke 2008, S. 132-180, hier S. 149-153.

8 Martin Conway, Collaboration in Belgium. Léon Degrelle and the Rexist Movement 1940–1944, London 1993.

9 Hierfür sprach sich auch das faschistische Italien mit dem eigenen geopolitischen Konzept „Eurafrika“ aus. Vgl. Fioravanzo, Europakonzeption (Anm. 2), S. 517f.

10 Vgl. etwa Pierre Daye, L’Europe aux Européens, Brüssel 1942, S. 165ff., sowie Marcel Déat, L’Europe et ses nations, in: L’Œuvre, 10.1.1942.

11 Vgl. zur Besatzungszeit vor allem Gerhard Hirschfeld, Fremdherrschaft und Kollaboration. Die Niederlande unter deutscher Besatzung 1940–1945, Stuttgart 1984. Zu Mussert vgl. Christoph Strupp, Der verachtete Führer. Anton Adriaan Mussert und die unliebsame Rechte in der niederländischen Historiographie, in: Georg Christoph Berger Waldenegg (Hg.), Führer der extremen Rechten. Das schwierige Verhältnis der Nachkriegsgeschichtsschreibung zu „großen Männern“ der eigenen Vergangenheit, Zürich 2006, sowie Jan Meyers, Mussert. Een politiek leven, Amsterdam 1984.

12 Rijksinstituut voor Oorlogsdocumentatie (Hg.), Vijf nota’s van Mussert aan Hitler over de samenwerking van Duitschland en Nederland in een bond van Germaansche volkeren 1940–1944, Den Haag 1947.

13 Vidkun Quisling, Denkschrift über die Regelung des Verhältnisses zwischen Norwegen und Deutschland (25.10.1940), in: Akten zur deutschen auswärtigen Politik 1918–1945, Serie D: 1937–1941, Bd. XI/1: 1. September bis 13. November 1940, Bonn 1964, Dok. 233.

14 Vgl. Margit Szöllösi-Janze, Die Pfeilkreuzlerbewegung in Ungarn. Historischer Kontext, Entwicklung und Herrschaft, München 1989, S. 299.

15 Ebd., S. 425; dort zit. nach einer Ansprache Szálasis vom 28.2.1945.

16 Marcel Déat, Humanismus und Germanismus, in: Europäische Revue 20 (1944) H. 5/6, S. 111-134, hier S. 132f. Vgl. grundlegend Jean-Paul Cointet, Marcel Déat. Du socialisme au national-socialisme, Paris 1998; Reinhold Brender, Kollaboration in Frankreich im Zweiten Weltkrieg. Marcel Déat und das Rassemblement National Populaire, München 1992; Philippe Burrin, La dérive fasciste. Doriot, Déat, Bergery 1933–1945, Paris 1986.

17 Pierre Drieu La Rochelle, France, Angleterre, Allemagne, in: Deutschland – Frankreich 1 (1943) H. 3, S. 28-42, hier S. 40. Vgl. weiterhin Bernard Bruneteau, L’Europe nouvelle de Hitler. Une illusion des intellectuels de la France de Vichy, Monaco 2003.

18 So etwa eine Äußerung des PPF-Generalsekretärs Victor Barthélemy 1944, der beklagte, dass das nationalsozialistische Deutschland keinen wahrhaft „revolutionären“ Krieg geführt habe und auch deshalb gescheitert sei, da es seine europäischen Gesinnungsgenossen politisch ausgeschlossen habe. Vgl. Victor Barthélemy, Du communisme au fascisme. L’histoire d’un engagement politique, Paris 1978, S. 439f.

19 Das gilt insbesondere für die Rexisten und die rumänische „Legion Erzengel Michael“. Vgl. Armin Heinen, Die Legion „Erzengel Michael“ in Rumänien. Soziale Bewegung und politische Organisation, München 1986.

20 Vgl. Aristotle Kallis, Genocide and Fascism: The Eliminationist Drive in Fascist Europe, New York 2009.

21 Vgl. Hermann Graml (Hg.), Vorurteil und Rassenhaß. Antisemitismus in den faschistischen Bewegungen Europas, Berlin 2001.

22 Freilich gilt es zu bedenken, dass auch der heutige europäische Einigungsprozess keinesfalls frei von derlei Widersprüchen ist. So der treffende Hinweis von Madelon de Keizer, Europa! Fascisme!, in: Tijdschrift voor Geschiedenis 121 (2008), S. 190-197, hier S. 196.

23 Roger Griffin, Modernism and Fascism. The Sense of a Beginning under Mussolini and Hitler, Basingstoke 2007.

24 Vgl. auch Robin Te Slaa/Edwin Klijn, De NSB. Ontstaan en opkomst van de Nationaal-Socialistische Beweging 1931–1935, Amsterdam 2009.

25 Vgl. Kiran Klaus Patel, Der Nationalsozialismus in transnationaler Perspektive, in: Blätter für deutsche und internationale Politik 49 (2004), S. 1123-1134, hier S. 1129.

26 Vgl. Grunert, Der Europagedanke (Anm. 3), S. 290f.

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